107 Jahre Antje ØKLESUND
Das Gedächtnis eines Raumes

04. 04. – 30. 06. 2006 | Wände, Bilder, Videos
04. 07. – 08. 09. 2006 | Sommerloch – Wir verkaufen die Ausstellung »107 Jahre ANTJE ØKLESUND« Stück für Stück
In den neun­zi­ger Jahren des 19. Jahr­hun­derts be­fand sich auf dem Ge­län­de Rigaer Straße 71 – 73 (da­mals noch Haus­num­mer 93 – 95) die Fabrik für Wohn­ungs­ein­richt­ung­en Robert Seelisch. Im Zuge von Umbau­maß­nah­men wurde 1899 ein Zu­satz­ge­bäu­de als Kessel­haus errichtet.
    107 Jahre später ist in diesem Gebäude eine Galerie.

Die Wän­de und Schal­ter, Ka­bel und Stei­ne sind das Ge­dächt­nis des Raumes. Mit ihren Ab­nut­zungs­spu­ren er­zäh­len sie Ge­schich­ten von vor­gestern. Sie stehen als feste und de­fi­nie­ren­de Ele­men­te des Raumes im Zentrum der Aus­stel­lung.

Folgendes ist entstanden:

[1]
Auswahl von Wandausschnitten aus dem Antje ØKLESUND Konzertraum.

[2] Eigene Bezeichnung für jeden Ausschnitt.

[3] Genaue Materialbestimmung.

[4] Schließlich jeweils von einem Guckkasten umrahmt und beleuchtet.

[5] Ausschnitte wurden bevor sie von den Kästen ein­gerahmt wurden fotografiert und gefilmt und an einer anderen Stelle des Ausstellungs­raumes präsentiert.

[6] Auf diesem Material wurde darüber hinaus ein filmisches und fotografisches As­so­zia­tions­netz aufgebaut.

[7] Der Mensch taucht dabei nur ideell als Er­finder, Er­bauer und Nutzer der Gegen­stände und Räum­lichkeiten auf.

[8] Die Foto- und Video­aus­stel­lung beschränkt sich so nicht allein auf die Motive die in den Guck­kästen fest­ge­hal­ten sind, sondern hangelt sich an ihnen zu an­de­ren Stel­len des Rau­mes.
Die Motive aus den Kästen, bzw. die in ihnen ab­ge­bil­de­ten Wand­aus­schnitte bieten so Mög­lich­kei­ten für Querverweise und einen Ausblick auf die Trans­for­ma­tio­nen des Rau­mes und seine unter­schiedlichen Nutzungen.

[9] Die nutz­los ge­wor­den­en In­dus­trie­gerät­schaf­ten, und die mit Spuren überfrachteten Wände, die in den Guckästen, sowie in Form von Foto, Video und Collage präsentiert werden, öffnen einen Zeitfenster – erzeugen eine Stille im quirligen Konzert- und Club­betrieb und machen plastisch deutlich, dass einer­seits ein Jahr Galerie und Konzert­nutzung nur eine von vielen unterhaltsamen Mög­lich­keiten zur Belebung dieser Räum­lich­keiten ist und wie schön anderer­seits ein verrostetes Rohr oder eine verkratzte Wand sein kann.
[Konzept]
Hajo Toppius

[Guckkästen, Technik]
Peter Meier
Andie Wand

[Fotografie]
Michael Haase
Ines Voigt
Thomas Redekop

[Collagen]
Bernhard Zimmermann

[Video]
Ninon Liotet
pixelcurry

[Super 8]
Constantin Hartenstein

[Flyer]
Matthias Kamm (Die Kunstweisungsbefugten)